I
Wacholderstärke
Ein Gin ist erst dann ein Gin, wenn eine Spirituose mit Wacholderdestillat versetzt wird. Mit der Menge des Wacholders entscheidet man sich für die Intensität seines Gins, also ob er kurz und fein bis kräftig - dominierend und langanhaltend auftritt. Also besteht der erste Schritt deiner Gin-Kreation daraus, deine bevorzugte Wacholderstärke auszuwählen. Hier hast du, wie auch bei allen anderen Botanicals/Destillaten, die Wahl zwischen einer leichten (L), mittleren (M) oder starken (S) Dosierung.
Klasse ! Du magst also eine starke, dominante Wacholdernote in Deinem "Mein Gin". Klicke jetzt auf den Button "weiter mit dem 2. Schritt", um die Botanicals auszusuchen, mit denen Du Deinen "Mein Gin" untermalst.
Klasse ! Du bevorzugst also eine mittelstarke, gut wahrnehmbare Wacholdernote in Deinem "Mein Gin", die Raum für weitere Aromen lässt. Klicke jetzt auf den Button "weiter mit dem 2. Schritt", um deine Botanicals auszusuchen.
Klasse ! Du wählst eine feine, zurückhaltende Wacholdernote in Deinem "Mein Gin", die anderen Botanicals Raum für das Haupt-Top-flavour bietet. Klicke jetzt auf den Button "weiter mit dem 2. Schritt", um deine Botanicals auszusuchen.
II
Wähle ebenfalls die individuellen Stärken (L|M|S) für deine Botanicals aus!
Apfelfrucht
Duft:
Dieser Duft geht mehr in die Richtung der frischen Früchte und nicht so sehr in die des Saftes aus aus Konzentrat. Es ist ein frisch fruchtiger Duft nach grünem und rotem Apfel, gepaart mit dezenten Blütenaromen. Bei Saft sind häufig "Koch Töne"enthalten, die in diesem Duft (zum Glück) vergeblich gesucht werden.
Geschmack:
Auf der Zunge findet sich alles wieder, was der Duft vermuten lässt. Zudem gesellen sich noch leichte Honigaromen. Eine typische Säure ist hier nicht zu finden. Der Nachhall ist eher kurz.
Einsatz:
Apfel kann einem Gin eine herrlich fruchtige Note geben Er passt zu floralen, herbalen und Wacholder betonten Gins und kann von dezent bis präsent eingesetzt werden.
Orangenfruchtsaft Öl
Duft:
Anders als beim Orangenschalen Destillat, ist hier eine deutliche Note von Pulpe und Fruchtsaft wahrnehmbar. Dieses Destillat duftet wirklich nach frisch gepresstem Orangensaft. Zudem gesellen sich herb anmutende Blütendüfte wie von getrockneten Blumen.
Geschmack:
Am Gaumen finden sich die Eindrücke der Nase wieder. Neben dem intensiven Geschmack von Orangensaft setzen sich die herben Blütenaromen als zweite Dominante. Ein wenig Erinnerung an Blütenhonig kommt auf und verbleibt lange im Mund. Wie bei Destillaten üblich, ist keine Säure zu finden.
Einsatz:
Dieses Destillat gibt eine authentische Orangenfruchtsaft Note in jeden Gin. Es ist vielleicht besonders gut geeignet für herbal - fruchtige Gin Typen.
Brombeere
Duft:
Ein eher dezenter und filigraner Duft. Man kann die dunkle fruchtigkeit der Brombeere riechen und wird an schweres Parfüm, schwarze Johannisbeere und etwas an Kakao erinnert, sowie an lila Bonbon Aromen aus der Kindheit.
Geschmack:
Am Gaumen erhält man, was der Duft versprochen hat, jedoch noch dezenter und filigraner. Leichte Noten von Sandelholz kommen mit ins Spiel. Weder Süße noch Säure sind am Gaumen zu spüren und der Nachhall ist sehr kurz und wenig präsent.
Einsatz:
Mit Brombeere kann einem Gin eine tiefgründige Fruchtigkeit verliehen werden, ohne dass diese sich zu dominant zeigt. Auch kann Brombeere zum Abrunden der alkoholischen Schärfe eingesetzt werden.
Himbeere
Duft:
Ein Duft wie ein Korb voller frischen Himbeeren. Erst sehr intensiv in den feinen, blütig fruchtigen Aromen, welche sich jedoch alsbald flüchtig erweisen und einen schwereren, fruchtigen Komplex von reifer Himbeere weichen. Auch die typischen leicht grasigen Nuancen von frischen Himbeeren sind in diesem Duft gut zu finden.
Geschmack:
Die Zunge spiegelt wider, was der Duft verheißt. Hier sind auch die filigraneren Töne wieder zu finden, welche in der Nase so schnell flüchtig waren. Ein voll fruchtiger Eindruck reifer Himbeeren verbleibt lange am Gaumen.
Einsatz:
Himbeere kann einen Gin jeglicher Couleur bereichern. Ob als Abrundung oder gar als fruchtige Dominante ist alles erlaubt. Nicht umsonst ist Himbeere einer der beliebtesten Geschmacksrichtungen Europas.
Maracuja (Passionsfrucht)
Duft:
Ein frischer exotischer Duft von Maracuja. Der Duft von Maracuja erinnert an eine Mischung aus Williamsbirne und Brombeere mit exotischen Blüten.
Geschmack:
Am Gaumen zeigt sich das komplexe Gebilde ebenso, wie die Nase es versprochen hat. Ein bunter Strauß angenehmer Aromen, welche zu dem "Komplex" Maracuja verschmelzen. Der Geschmack ist nicht zu intensiv und verbleibt nur kurz im Mund.
Einsatz:
Maracuja kann in vielen Gin Spielarten eingesetzt werden. Es gibt eine bekannte exotische Note die von sehr vielen Menschen geschätzt wird.
Vogelbeere
Duft:
Der Duft dieses Vogelbeere Aromas erinnert an die Traubenzucker Lollis aus der Apotheke. Fruchtig, blütig und ein kleines bisschen herb. Angenehm rund und Töne von Kirsche.
Geschmack:
Auf der Zunge ist der kirschig - beerige Geschmack prägnanter, die Erinnerung an Traubenzucker bleibt. Ein eigenständiger Candy Geschmack der in die Kindheit zurück versetzt.
Einsatz:
Vogelbeere kann sicher gut zum Abrunden eines jeden Gin Typen eingesetzt werden. Auch als Basis für fruchtig süße Gins ist Vogelbeere gut geeignet. Als Topnote ist es eher ungeeignet, da dieses Aroma sich eher im Hintergrund hält.
Johannisbeere (Cassis)
Duft:
Intensiver und typischer Duft reifer, schwarzer Johannisbeeren, auch Cassis genannt. Wer den "Créme de Cassis de Dijon" aus dem "Kir Royal" kennt, weiß was ihn erwartet. Ein schwerer, fruchtiger Beeren Duft mit parfümigen Weinnoten, sowie Anklängen von Kakao und Zedernholz.
Geschmack:
Auf der Zunge trifft ein, was die Nase angekündigt hat. Die Facetten sind hier jedoch nicht so deutlich wie im Duft zu trennen. Ein intensiver Geschmack, jedoch ohne Säure und Süße. Ein langes Finish erfreut den Gaumen.
Einsatz:
Schwarzes Johannisbeere oder auch Cassis ist im Gin ebenfalls sehr gut ein zu setzen. Es glättet, gering dosiert, alkoholische Kanten und rundet jede Gin Spielart gut ab. Etwas höher dosiert kann es eine gute Basis für fruchtige, aber auch für florale Gins darstellen. Sogar als fruchtige Topnote ist Cassis denkbar.
Pflaume
Duft:
Ein fruchtiger Duft von reifen Pflaumen, gepaart mit den typischen "Bittermandel" Noten der Frucht Steine. Der olfaktorische Eindruck schwankt zwischen frischem Pflaumenkuchen und Amarettini neben der Kaffeetasse. Ein intensiver Komplex
Geschmack:
Am Gaumen ist die Bittermandel Note dominant und wird von der Fruchtigkeit der Pflaume sehr schön umrahmt. Wie für Aromen / Destillate üblich, sind weder Säure noch Süße real vorhanden. Ein langer Nachhall von Amarettini und Trockenpflaumen verbleibt.
Einsatz:
Pflaume kann gering dosiert gut zum Abrunden verwendet werden. Auch als Tonangeber in fruchtigen Gins ist Pflaume sehr gut denkbar und sogar in herbalen und floralen Gin Kreationen kann Pflaume - richtig dosiert, eine Bereicherung sein. Die Bittermandel Note kann jedoch polarisieren...
Feige
Duft:
Ein intensiv fruchtiges Feigenaroma trifft auf die Geruchsrezeptoren. Der Duft von Feige erinnert an eine Mischung aus Apfel, Pflaume und Honig- wie Litchee Anklängen.
Geschmack:
Am Gaumen ist diese Kombination von feinen Früchten ebenso war zu nehmen, wie in der Nase. Die Noten von reifem Apfel werden durch leicht bananige Akzente ergänzt und intensiviert. Sogar etwas trockene herbale Töne werden am Gaumen erkennbar.
Einsatz:
Feige kann in jedem Gin Typen seinen Einsatz finden. Als Basis bis Dominante in fruchtbetonenden Spielarten bis zum Abrunden in herbalen und floralen Gins. Da dieses Aroma recht intensiv ist, sollte es mit Bedacht eingesetzt werden.
Erdbeere
Duft:
Der angenehm süßlich fruchtige Duft reifer Erdbeerfrüchte erfüllt die Nase, begleitet von dezent erdigen Noten. Die häufig anzutreffenden grasigen Töne der frischen Erdbeere sind hier nicht zu finden. Der Geruchseindruck ist intensiv und nachhaltig.
Geschmack:
Am Gaumen kommt an, was die Nase verheißt. Doch die Intensität ist hier geringer ausgeprägt. Der Abgang ist nicht zu lang und geprägt von reinen Erdbeeraromen.
Einsatz:
Erdbeere kann zum Abrunden in fruchtigen, aber auch in gewürzigen, krautigen und floralen Gins verwendet werden. Dieses Erdbeeraroma ist sehr intensiv und sollte vorsichtig verwendet werden.
Ananas
Duft:
Der Geruch einer frisch aufgeschnittenen Ananas ist es, der die Nase umschmeichelt. Neben der typischen schweren Fruchtigkeit bietet Ananas auch holzige bis erdige Facetten im Spektrum seines Duftes.
Geschmack:
Am Gaumen kommt an, was die Nase verheißt. Ein breit gefächerter Aromenkomplex mit der fruchtigen Schwere der Ananas.
Einsatz:
Ananas kann gut dazu dienen, eine exotische Fruchtnote in den Gin zu bringen. Besonders bei blütigen Gins kann dies eine interessante Tiefe vermitteln. Aber auch in allen anderen Spielarten des Gins kann Ananas gewinnbringend eingesetzt werden. Aber Vorsicht, Ananas kann schnell dominant werden.
Birne
Duft:
Der Duft einer Birne ist sehr Facettenreich. Stellt man den Gesamteindruck „Birne“ zurück und betrachtet die Komponenten, aus denen sich der Eindruck „Birne“ zusammensetzt, so kann man (wie z.B. bei der Beschreibung von Wein) viele Eindrücke wahrnehmen: Noten von süßem Honig und herben Hopfen. Etwas Krautiges, was an Tausendgüldenkraut erinnert. Leichte Noten von „Klebstoff“ aber auch weinige und hefige Noten wie z.B. von Grappa sind in einem Birnen Destillat zu finden, sowie florale Akzente.
Geschmack:
Fruchtige „Süße“ der vollreifen Birne. Auch am Gaumen kann man einzelne Noten aus dem Gesamteindruck „Birne“ extrahieren. Hier sind speziell die Noten von Honig und Hopfen (ohne dessen Bitterkeit“, sowie Blütenaromen dominant. Neben der Fruchtigkeit finden sich am Gaumen, speziell im Abgang auch vegitable Noten, die an frische Möhren erinnern.
Einsatz:
Birne (Destillat) kann im Gin sehr schön eingesetzt werden um eine fruchtig süße Note zu erzielen. Je nach Dosierung kann Birne unterstützend wirken, den Eindruck „lecker - das kenne ich, aber ich komme nicht drauf....“ bis "birnig fruchtiger Komplex zum Wacholder" ergeben.
Duft:
Die Curacao ist eine Pomeranzen Art mit einem eigenständigen Zitrus Aromenkomplex. Der Geschmack ist u.A. durch den "Blue Curacao" aber auch durch "Grand Marnier" oder "Cointreau" bekannt. Curacao duftet Mandarinen artig, mit Anleihen von Limette und Vanille. Es ist ein frischer, aber auch reifer Duft.
Geschmack:
Geschmacklich findet sich der Eindruck des Duftes auf dem Gaumen wieder. Ein anhaltender angenehmer zitrusartiger Geschmack mit komplexen Strukturen. Neben dem Mandarinen artigen Geschmack findet man auch Nuancen von Melone und Banane.
Einsatz:
Curacaoschalen Destillat kann im Gin eine sehr angenehme und nicht sofort einzuordnende frische Zitrusnote ergeben. Von dezent bis prägnant eingesetzt findet Curacao seinen berechtigten Platz in jedem Gin. Zudem rundet Curacao die alkoholische Note ab und vermittelt so Milde.
Mandarinenschale
Duft:
Wie frisch "gepulte" Mandarine in der Vorweihnachtszeit. Mandarine unterscheidet sich von seinem großen Bruder der Orange auffällig im Geruch. Die Mandarine duftet deutlich "süßer" und bietet zudem ein Blütenartiges Spektrum.
Geschmack:
Neben einer ausgeprägten Mandarinen Note, zeigen sich auf dem Gaumen auch leichte grasige Komponenten. Ein Bonbon artiger Nachgeschmack harmoniert mit den schönen Zitrusnoten der Mandarine. Da es sich um ein Destillat handelt, sind keine Säure und keine Bitternoten auf der Zunge.
Einsatz:
Mandarinenschalen können dezent eingesetzt zum Abrunden und zum Einbringen einer angenehmen Zitrusnote beitragen. Weniger moderat eingesetzt kann dieses Destillat zu einer (für einige Menschen weihnachtlichen) Topnote verwendet werden.
Orangenschale
Duft
Typischer Duft von vollreifer Orange, deren Schale gerade geöffnet wird. Sehr tiefgehend und komplex. Leichte Anklänge von Mandarine im Hintergrund. Ein Orangenduft, wie er besser nicht sein kann.
Geschmack
Auf der Zunge ist der geruchliche Eindruck gut wieder zu finden. Hinzu kommt ein an "Candy" erinnernder leichter Beigeschmack.
Einsatz:
Orangenschalen Destillat hat in vielen Gins einen hohen Stellenwert. Es kann eine Stütze für Wacholder und andere Zitrusnoten sein, es kann als Basis für einen Orangen Zitrus dominierten Gin dienen oder als Top Note neben den Wacholder gesetzt werden. Die Menge machts.
Bergamotte
Duft:
Die Bergamotte ist eine Zitrusfrucht mit einem ganz eigenen Duft und Geschmack. Wer den eigensinnigen Duft von "Earl Grey Tee" kennt, der kennt auch die Bergamotte, da Earl Grey Tee mit dieser aromatisiert ist. Der Duft erinnert an Zitrone und Mandarine in intensiver Form. Er bietet aber ein breiteres Spektrum in Richtung grasiger und leicht seifigen Noten.
Geschmack:
Auf der Zunge ist die Assoziation zum Earl Grey Tee noch ausgeprägter. Mandarine Zitrone Noten mit fast ätherischer Intensität umspielen den Gaumen und halten lange an.
Einsatz:
Bergamotte ist eine gute Möglichkeit, eine exotische Zitrusnote in den Gin zu bekommen. Auch hier reicht die Bandbreite von der Abrundung bis zum setzen einer eigenen Top Note.
Zitronenschalen
Duft:
Ein unverkennbarer, intensiver Duft nach reifer Zitrone erfüllt die Nase. Der Duft ist sehr rein und erinnert durch die leichten "Candy" Noten an "Nimm2" Bonbons.
Geschmack:
Auf der Zunge spiegeln sich die olfaktorischen Eindruck sehr gut wider. Ein lange anhaltender Eindruck sommerreifer Zitrone, mit einem Nachklang von leicht karamellisiertem Zucker, allerdings nicht die Süße. Auch die für Zitrone typische Säure findet man nicht am Gaumen.
Einsatz:
Zitronenschalen Destillat kann sich in jedem Gin gut einfügen. Fein dosiert, rundet es den Wacholder ab und gibt eine Zitrusfruchtige Note. Stärker dosiert kann es als Basis für einen vielschichtigen Zitrus Komplex dienen oder gar als Zitronen Dominate den Gin beherrschen.
Pomeranzenschale
Duft:
Frisch fruchtiger Zitrusduft nach einem Potpourrie aus Orange und Mandarine. Die Pomeranze ist breiter gefächert als seine "Geschwister" Orange, Zitrone und Mandarine. Der olfaktorische Eindruck wird durch leicht grüne (grasige) Noten sowie einem leichten "Candy" Ton abgerundet.
Geschmack:
Im Mund findet sich die Mandarinen Note etwas dominanter. Die Pomeranzenschale kommt rund und angenehm daher. Ein schöner fruchtiger Nachgang und eine dezente "Süße" begleiten den positiven Eindruck. Da es sich um ein Destillat handelt, finden sich weder saure, noch bittere Noten im Geschmack.
Einsatz:
Zitrusnoten sind in vielen Gins zum Abrunden oder als Dominante zu finden. Dabei empfinden viele Menschen die reine "Orange" oder "Zitrone" als etwas plump oder eindimensional. Pomeranzenschalen sind vielschichtiger und lassen sich nicht so einfach in eine "Schublade" stecken.
Pomeranzenschale
Duft:
Herrlich fruchtige Limetten Zitrus Note. Wie frisch aufgeschnittene Limette für eine Caipirinha. Der Duft ist zitronenartig, jedoch tiefer gehend und vielschichtiger. Etwas grasig, aber auch mit "Candy" Anflügen und floralen Blütenduft Zügen. Eine Duftreise in den Süden.
Geschmack:
Die Zunge erlebt eine Vielschichtigkeit dieses prägnanten Zitrus Erlebnisses - anhaltend angenehm, limettenfruchtig. Der Nachhall lässt die Erinnerung an exotische Blüten noch eher zu als die Nase. Wie bei Destillaten üblich sind auch hier weder Säure noch Bitterstoffe zu finden.
Einsatz:
Zitrusnoten sind in vielen Gins zum Abrunden oder als Dominante zu finden. Dabei empfinden viele Menschen die reine "Orange" oder "Zitrone" als etwas plump oder eindimensional. Limette ist eine gute Ausweichmöglichkeit für Zitrone. Sie ist vielschichtiger als Zitrone, aber auch sehr prägnant. Limette zu stark eingesetzt, ergibt eine starke Dominante im Gin. Dezent verwendet, kann Limette hervorragend abrunden.
Litsea Cubeba Öl
Duft:
Litsea Cubeba ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lorbeergewächse und stammt aus Süd- und Südost Asien. Aus den Blättern, Blüten und Früchten wird ein ätherisches Öl gewonnen, welches einen hohen Anteil Citral enthält. So verwundert es nicht, dass der Duft von Litsea Cubeben Öl stark an Zitrusfrüchte erinnert. Der Duft weckt die Assoziation zu Erfrischungstüchern und Zitrus dominanten Parfümen. Der Duft liegt irgendwo zwischen Orangen , Limetten und Lemongras und ist angenehm komplex.
Geschmack:
Die Zunge gibt die Eindrücke der Nase nicht ganz so komplex wieder. Hier ist der Eindruck von "gelben Nimm 2 Bonbons" lange dominierend. Der Nachklang erinnert an dezente Orangenblüten Noten und Mandarine.
Einsatz:
Litsea Cubeba Öl Destillat ist als Dominante für fruchtig süße Gin Varianten denkbar. Gering dosiert kann es zitrusartige und florale Akzente setzen oder bestimmte krautige/würzige Noten glätten.
Zitronengras
Duft:
Der Duft von Zitronengras oder auch Lemongras ähnelt dem der Zitronenschale sehr. Zu der herrlich frischen Zitrusnote gesellt sich noch eine leichte Tendenz in Richtung Bergamotte, welche aus der Earl Grey Tee Mischung bekannt ist. Eine leicht grasige Note rundet das Dufterlebnis ab.
Geschmack:
Am Gaumen trifft der geruchliche Eindruck voll zu. Zitrone mit Anklängen von Bergamotte und frischem Gras. Der Geschmack ist intensiv und anhaltend mit süßlichem Ausklang. Eine Erinnerung an Maoam Zitrone verbleibt. Die zu erwartende Säure ist hier nicht zu finden.
Einsatz:
Zitronengras eignet sich für jede Art von Gin. Ob fruchtig, zitrisch, blumig oder krautig, Zitronengras geht immer. Es sollte jedoch sehr auf die Dosierung geachtet werden, da Zitronengras sich auch gerne als eigenständige Note durchsetzt. Speziell in fruchtigen und blumigen Gin Kompositionen sollte Zitronengras mit Bedacht eingesetzt werden.
Rosenblüten
Duft:
Schwerer, intensiver Duft nach Rosenblüten. Riecht man hier tiefer in den Duft Komplex wird man an Marzipan und Pfirsich Fruchtigkeit erinnert. Auch eine weinig "säuerliche" Komponente ist in diesem komplexen Aroma zu finden. Dieser Duft ist sehr prägnant und bleibt lange in der Nase und im Gedächtnis.
Geschmack:
Auch am Gaumen ist die Rose sehr intensiv und vielschichtig. Pfirsichblüten und Marzipan zeigen sich hinter einem großen Strauß von duftenden Rosen. "Grüne" Komponenten, wie Blatt oder Grasnoten, die eine Rose sonst begleiten, sucht man vergebens, da hier die komprimierten Blüten die Hauptrolle spielen.
Einsatz:
Rosenblüten können einen Gin sehr schön abrunden, bzw. mit einem angenehmen Blütenbouquet unterstreichen. Zu stark eingesetzt kann ein Gin schnell ins "parfümierte" umschlagen, was z.T. auch gewollt sein kann.
Blütenbouket
Duft:
Ein bunter Strauß verschiedenster Blüten erfüllt die Nase. Dieses Aroma ist ein intensiver Komplex - die Essenz einer Sommerblumenwiese in voller Pracht. Schwer und betörend. Es könnte auch zur Kreation eines Parfums dienen..
Geschmack:
Die Zunge gibt das Komplexe Bouquet detailliert wider und intensiv wieder. Ein langer Nachhall nach schweren Blüten Düften verbleibt.
Einsatz:
Dieser Blüten Komplex sollte sehr vorsichtig eingesetzt werden. Eine sehr leichte Dosierung ermöglicht eine blumige Unterstützung des Wacholders. Ein wenig höher dosiert kann eine breite Blüten Basis aufgestellt werden. Ein wenig mehr, kann den Gin schon parfümieren, was manchmal ja auch gewollt ist.
Orangenblüte
Duft:
Intensiver Blütenduft mit Akzenten von Honig-Seife. Orangenblüten duften erst auf den zweiten "Blick" nach Orange. Vordergründig haben sie einen weit gefächerten süß - sommerlich mediterranen Blüten Duft.
Geschmack:
Am Gaumen und auf der Zunge sind die typisch parfümigen Töne von Blüten dominant. Begleitet von Honig und leichten Orangen Anklängen. Lange nachhallend endet der geschmackliche Eindruck mit Erinnerungen an süßen Orangensaft.
Einsatz:
Orangenblüten sind gut zum Abrunden oder als Akzentgeber für florale Gins. Auch in herbalen (krautigen) und fruchtigen Gins sind Orangenblüten willkommene Mitspieler.
Lavendelblüte
Duft:
Intensiver Duft nach Lavendel mit den typisch parfümig / seifigen Noten, aber auch mit willkommnen rustikalen Strukturen. Dieses Lavendel Destillat bietet auch Holzige und etwas erdige Facetten, so wie die komplette Pflanze und nicht nur die reinen Blüten.
Geschmack:
Auf der Zunge entspricht der Geschmack den Ankündigungen der Nase, jedoch mit geringer seifiger Komponente. Die Floralen Aromen stehen vorne, gefolgt von angenehm krautigen EIndrücken. Ein angenehmer, fast Tee artiger Nachhall verbleibt lange auf der Zunge.
Einsatz:
Aufgrund seiner angenehmen Struktur, ist dieses Lavendel Destillat nicht nur für rein florale Gins geeignet, sondern kann in der gesamten Bandbreite der Gin Spielarten gut eingesetzt werden. Je nach Dosierung kann dieses Destillat von Akzente setzen bis zur Dominanten Gutes tun.
Holunderblüte
Duft:
Typischer, schöne florale Holunderblüten Duft. Intensiv und weit gefächert. Neben der schönen Blütennote (Hugo lässt grüßen) sind auch etwas herbe Töne von Hopfen, Stroh und etwas leicht krautiges zu finden. Sehr authentisch!
Geschmack:
Am Gaumen zeigt sich dieses Destillat wie von der Nase angekündigt. Sämtliche Nuancen sind hier schön wieder zu finden. Die strohigen Hopfen Eindrücke sind im Geschmack etwas prägnanter anzutreffen.
Einsatz:
Holunderblüte ist ein vielseitiger Klassiker. Neben dem Einsatz in floralen Gins, kann Holunderblüte ebenso gut in fruchtigen wie in herbalen Gin eingesetzt werden. Von Abrundung bis Topnote ist hier alles denk- und machbar.
Kokosnuss
Duft:
Authentischer Duft von Kokosnuss. Der typisch weiche schmeichelnde Duft weckt sofort Erinnerungen an "Bounty", "Pina Colada" und "Sonnencreme". Kokos duftet nach Sommer und Karibik pur.
Geschmack:
Auf der Zunge gestaltet sich das Aroma ebenso authentisch und typisch wie in der Nase. Sehr ausgewogen und rein kommt hier die Kokosnuss an und verbleibt lange und sehr angenehm am Gaumen.
Einsatz:
Mit Kokos bekommt man einen Hauch Sommer in den Gin, da diese Assoziation bei den meisten Menschen zur Kokosnuss vorhanden ist. Es eignet sich in fruchtigen und exotischen Gins am besten und kann dort von Abrundung bis Dominant eingesetzt werden.
Kaffeebohnen
Duft:
Intensiver Duft nach frisch gemahlenem, geröstetem Kaffee. In Nebennoten auch an dunkle Schokolade erinnernd. Sehr typisch, etwas süßlich.
Geschmack:
Auf der Zunge spiegelt sich der geruchliche Eindruck wider. Ein komplexes Kaffee Aroma, erinnernd an südeuropäische Mokka. Da es sich um ein Destillat handelt, sind auf der Zunge keine Bitternoten erkennbar, was auch einen Einsatz als Topnote im Gin erlaubt.
Einsatz:
Als Nebennote von dezent bis prägant zum Abrunden, aber auch zum setzen einer weiteren Topnote denkbar.
Kakao
Duft:
Wunderbarer Duft nach frisch gemahlenen Kakaobohnen. Nicht wie "Nesquik" Pulver für die Milch, sondern wie dunkle Fairtrade Schokolade aus dem Bioladen. Neben den typischen Schokoladen Tönen sind auch leichte Noten von "Kaffeesack" und angenehme, süßliche "Heu" Noten zu finden.
Geschmack:
Am Gaumen finden sich die Eindrücke des Duftes sehr schön wieder. Ein schokoladiger Nachhall bleibt lange stehen. Wie bei Kakao üblich, wird auch ein "trockener", leicht adstringierender Effekt auf der Zunge realisiert. Wie üblich, wird bei diesem Destillat kein "Bitter" transportiert. Aber auch eine reelle Süße ist nicht zu finden.
Einsatz:
Kakao kann einen Gin sehr gut abrunden. Auch eignet sich Kakao zum brechen alkoholischer Schärfe. So kann auch ein hochprozentiger Gin weich erscheinen. Dezent eingesetzt rundet Kakao ab, stärker eingesetzt kann es eine wahrnehmbare Schokoladennote einbringen.
Zimtblüten
Duft:
Typischer Duft nach Zimt, jedoch etwas filigraner. Die Zimtblüte gibt sich etwas "verspielter" als die bekannte Zimtrinde. Der Duft offenbart noch minimal hefige und Orangen- artige Komponenten, so dass man eher an einen Crépe mit Zimt-Zucker und einem winzigen Schuss Grand Marnier denkt.
Geschmack:
Geschmacklich ist der Zimt weniger dominant als erwartet. Es finden sich Honig und Zitrus ähnliche Aromen neben der fruchtigen Zimt Note der Blüte. Der Nachhall ist angenehm vielschichtig.
Einsatz:
Zimtblüten Destillat kann sehr schön zum Abrunden oder gar als Basis neben Wacholder in gewürzigen Gins verwendet werden. Bei hoher Dosierung ist jedoch zu beachten, dass Zimt (auch die Blüten) recht dominant werden kann, was einige Menschen stark mit Weihnachten adaptieren.
Zimtöl
Duft:
Eine typische Zimtnote, aber mit erdigem Charakter. Man könnte meinen ein großes Stück Zimtrinde bei Gartenarbeiten in den Möhrenbeeten entdeckt zu haben. Über den Zimt hinaus entdeckt man Töne von Sellerie und frischer Steckrübe. Ein rustikales Zimt Erlebnis.
Geschmack:
Am Gaumen wird die Erwartung der Nase erfüllt. Hier ist die erdige Komponente jedoch eher als Holznote wahrnehmbar. Ein langer, facettenreicher Abgang begleitet die Verkostung.
Einsatz:
Das Destillat des Zimtöls ist wesentlich rustikaler als das der Zimtblüten. Es kann in krautigen, wie in erdigen Gin Varianten zum Abrunden dienen, aber auch eine eigene Note zu setzen. Natürlich eignet es sich auch wunderbar in gewürzigen Spielarten.
Bittermandel
Duft:
"Amaretto" ist das erste, was einem beim ersten Schnuppern in den Sinn kommt. Das ist nicht verwunderlich, wenn doch der typische Geschmack dieser italienischen Spirituose durch eben dieses Bittermandel Aroma hervorgerufen wird. Ein intensiver Duft nach Amaretto und Marzipan.
Geschmack:
Auf der Zunge spiegeln sich die olfaktorischen Eindrücke wider. Ein intensiver Marzipan Ton bleibt lange am Gaumen und hinterlässt den Eindruck von Süße.
Einsatz:
Bittermandel Destillat kann in fast jedem Gin Typ eingesetzt werden. Ob zum Abrunden, als Basis z.B. für Rosen und Zimtblüten oder als Dominante in gewürzigen Stilrichtungen. Lediglich Zitrus Varianten scheinen ausgenommen, was jedoch - wie alles - Geschmackssache ist. Auch kann es sehr gering verwendet die alkoholische Schärfe positiv beeinflussen.
Vanille
Duft:
Recht reiner Duft nach Vanilin, dem Haupt Duft und Geschmacksgeber der Vanille Schote. Etwas zurückhaltend in der Nase mit leichten Fermentations-Noten im Hintergrund.
Geschmack:
Am Gaumen ist auf den ersten Blick die Vanille Note recht zurückhaltend. Im weiteren entfaltet sich die Note jedoch recht präsent und bleibt auch lange stehen. Die typischen Fermentations Noten sind auf der Zunge nur zu erahnen.
Einsatz:
Vanille ist eine schöne Möglichkeit zum Abrunden in allen Gin Spielarten. Eine Dominante neben den Wacholder zu setzen ist bei Vanille jedoch recht schwer und erfordert einen hohen Einsatz. Vanille kann die alkoholische Schärfe einen Gins abrunden.
Haselnuss
Duft:
Der erste Eindruck erinnert stark an "Nutella", "Hanuta" und "Rocher". Hieraus kann man schließen, dass es sich um geröstete Haselnüsse handelt, die hier zu einem beeindruckendem Destillat verarbeitet wurden. Riecht man tiefer in den Komplex dieses Destillates, so entdeckt man schnell die typische Haselnuss neben den "Schokoladen Aromen", welches dem Rösten zu verdanken ist. Aber selbst orangige und blütige Komponenten lassen sich ausmachen.
Geschmack:
Auf der Zunge ist der Haselnuss Ton dominanter und die schokoladigen Röstaromen treten etwas zurück. Im langen angenehmen Nachhall findet sich dann auch dezent die an Orangenblüten erinnernde Fruchtigkeit wieder. Die adstringierende Wirkung der Haselnuss ist nicht zu finden, da hier ein Destillat vorliegt.
Einsatz:
Haselnuss kann, gering dosiert, zum Abrunden eingesetzt werden. Hier tritt dann der Effekt "das kenn ich, aber ich weiß gerade nicht was es ist" auf. Da die meisten Menschen Haselnuss als positiv assoziieren, hat diese durchaus Ihre Berechtigung auch im Gin. Etwas höher dosiert kann sie zu einer tragenden bis dominierenden Komponente werden, abhängig vom Einsatz des Wacholder Einsatzes.
Tonkabohnen-Extrakt
Duft:
Die Tonkabohne ist eine Hülsenfrucht aus
Südamerika und hat einen intensiven Duft
welcher an Vanille und Waldmeister erinnert.
Auch erdig/grasige/marzipanige Noten sind im
Duft der Tonkabohne zu finden.
Geschmack:
Auf der Zunge findet man die
geruchlichen Eindrücke hervorragend
wieder. Der Geschmack hält lange an
und endet mit Vanille und Marzipan.
Einsatz:
Tonka wird gerne im Gin
eingesetzt und kann zum
Abrunden, aber auch zum
setzen einer eigenen Note in
fast allen Gin Arten
verwendet werden. Einzig in
Gins welche mit Steinfrüchten
aromatisiert wurden wird
Tonka es schwer haben sich
zu präsentieren.
Cardamom
Duft:
Cardamom ist ein Gewürz mit Ursprung in Indien, Irak, Sri Lanka und Thailand, welches wir aus der Weihnachtszeit kennen, als Geschmacksgeber z.B. im Lebkuchen. Aber auch Tee mit Kardamom und orientalische und indische Speisen mit Kardamom sind vielen Menschen bekannt. Der intensive Duft dieses Kardamom-Destillates entführt olfaktorisch auf einen Gewürzmarkt. Kardamom erinnert an eine Mischung aus Ingwer, Nelke, Lavendel und schwarzem Tee.
Geschmack:
Geschmacklich ist Cardamom ebenfalls sehr intensiv und spiegelt den geruchlichen Eindruck komplex wider. Der Geschmack ist lang anhaltend und erinnert an schwarzen Tee mit Gewürz- und süßen Blüten Aromen.
Einsatz:
Cardamom ist im Gin sehr dezent eingesetzt zum Abrunden geeignet. Etwas weniger dezent eingesetzt, kann Cardamom die Wacholder Note stützen und bereichern. Höher dosiert ist Cardamom eine intensive orientalisch / indische Topnote, die den Wacholder in den Hintergrund drängen kann. So oder so ist Cardamom eine Bereicherung für viele Gins.
Koriander
Duft:
Duft nach orientalischem Gewürzmarkt. Koriander riecht frisch würzig, seifig - ätherisch und etwas Zitrus / Blüten artig. Es hat einen recht prägnanten Geruch und wird gerne in der Südeuropäischen Küche als Gewürz eingesetzt. Es kommt häufig z.B. in Curry Mischungen und in Cumin (Kreuzkümmel) Gewürzen vor.
Geschmack:
Seifig, Ätherisch, stark gewürzig. Im Abgang etwas nach schwarzem Pfeffer, Zitrusfrüchten und Blütenaromen. Da es sich um ein Destillat handelt, ist auf der Zunge keine Schärfe zu finden.
Einsatz:
Koriander ist sicher eines der am häufigsten genutzten Botanicals im Gin neben Wacholder. Die runden Samen ergeben ein prägnantes Destillat, welches sich sehr gut eignet um Wacholder zu stützen (gering eingesetzt), aber - stärker eingesetzt - auch um eine eigenständige Topnote zu erzeugen. Koriander passt gut in Gins, welche mit Zitrusnoten arbeiten, aber auch zu herbal betonte Gin Kreationen. Bei Blüten betonten Gins kann Koriander stützend wirken, aber auch schnell zur Dominanz werden.
Dillsamen
Duft:
Dillsamen haben geruchlich und geschmacklich sehr wenig mit dem eher bekannten Dillkraut gemeinsam. Das Dillsamen Destillat hat einen Duft nach mildem Kümmel, was an dem hohen Carvon Anteil im Dillsamen liegt. Zu dem mildem Kümmelduft gesellt sich eine leichte Minze und ein würziger Anklang von "Maggie".
Geschmack:
Am Gaumen ist, neben dem geruchlich bereits wahrgenommenen, eine intensive Note von Krauser Minze, auch bekannt als "Spearmint" zu erkennen. Diese Note bleibt lange auf der Zunge und erinnert an die bekannte Kaugummi Marke der 70er.
Einsatz:
Dillsamen eignen sich zum Abrunden. In gewürzigen und krautigen Gins können sie eine Topnote darstellen, aber auch als gutes Fundament für weitere Gewürznoten fungieren.
Tee Destillat
Duft:
Intensiver Duft nach starkem schwarzem Tee. Wer z.B. in der Türkei einmal einen Tee aus einem Samowar probieren konnte, hat diesen Duft sofort präsent. Neben den typischen Tee Aromen findet sich eine angenehme heuige Komponente. Schwere Blütendüfte sowie Noten getrockneter Zitrusschalen begleiten diesen Eindruck.
Geschmack:
Der Gaumen spiegelt den olfaktorischen Eindruck vortrefflich wider. Da es sich um ein Destillat handelt, treten die zu erwartenden Bitternoten und auch der adstringierenden Effekt des schwarzen Tees nicht auf. Daher ist eine höhere Dosierung im Gin durchaus möglich.
Einsatz:
Das Destillat vom schwarzen Tee kann in Gins jeglichen Couleurs eingesetzt werden. Dezent dosiert rundet es die Wacholder Note ab oder unterstützt diese. Intensiver verwendet, kann Tee eine gute Basis zum Aufbau weiterer Aromen bieten oder als Topnote sogar den Wacholder dominieren.
Rosmarinöl
Duft:
Ein sehr intensiver Duft nach Rosmarin. Hier dominiert der reine Rosmarin Ton, ohne die üblichen krautigen Begleiter, da es sich hier um das Destillat des ätherischen Öls des Rosmarins handelt. Neben dem ätherischen, an Badeöl erinnernden Rosmarin, findet man auch die typischen "buttrigen" Noten wieder.
Geschmack:
Am Gaumen findet sich dieses Rosmarinöl Destillat so intensiv und rein wieder, wie die Nase es erwarten lässt. Hier ist der ätherische Charakter fast noch ausgeprägter wahrnehmbar. Der Nachhall ist sehr lang und fest etwas seifig.
Einsatz:
Rosmarin ist in vielen Gins willkommen. Dezent eingesetzt, kann es eine angenehm krautig ätherische Note setzen oder als Basis für weitere ätherische Botanicals dienen. Dieses Destillat sollte behutsam verwendet werden.
Ingwer
Duft:
Das Destillat der Ingwerwurzel bietet das für Ingwer typische Duft Spektrum zwischen erdig, über ätherisch bis blumig in seiner ganzen Fülle. Auch dezente Zitrusaromen sind erkennbar. Der Gedanke an Gingerale und kandierten Ingwer ist unausweichlich.
Geschmack:
Im Mund wird der geruchliche Eindruck perfekt wiedergegeben. Die erdigen Töne werden schnell durch ätherisch zitrusartige Komponenten eingeholt, zu welchen sich duftig blütenartiges Komplexe hinzu gesellen. Ein angenehmer langer Nachklang erfreut den Gaumen. Da es sich hier um ein Destillat handelt, ist die typische Schärfe von Ingwer hier nicht zu finden.
Einsatz:
Ingwer ist hervorragend für alle Facetten des Gins geeignet. Gering dosiert rundet er gut ab, etwas höher eingesetzt bietet er eine gute Basis für einen gewürzigen Gin. Er kann in zitrischen Gins zur unterstreichung der Note eingesetzt werden oder als Dominante in orientalisch anmutenden Varianten dienen.
Kümmel
Duft:
Dieses Destillat aus Kümmelsamen zeigt wunderbar den Facettenreichtum des Kümmels. Neben den typischen Carvon Noten, die aus Kohlgerichten und klarem Aquavit bekannt sind, zeigen sich eindrücke von Krauser Minze und krautige Akzente.
Geschmack:
Geschmacklich ist das Kümmelsamen Destillat ebenso komplex wie in der Nase. Hier ist die "Spearmint" Note noch offensichtlicher und breitet sich parallel zum Kümmel (carvon) im Mund aus. Ein langer Nachhall rundet den geschmacklichen Eindruck ab.
Einsatz:
Kümmel findet seinen Platz in gewürzigen Gin Typen, ebenso wie in erdigen und Wacholder betonten Varianten. Sogar in blütigen Gins kann Kümmel einen interessanten Kontrast bilden. WIe immer bestimmt die Menge den Charakter, der zwischen Abrunden bis Aquavit ähnlicher Dominante alles sein kann.
Zirbelkiefernöl
Duft:
Kiefernharz und Waldspaziergang. Wer in einer Tischlerei bei Sägearbeiten an Kiefernbrettern zugegegen sein durfte, kennt diesen angenehm tannigen Geruch nach Tannenharz, Saunaaufguss und Waldboden. Sehr prägnant aber angenehm.
Geschmack:
Auf der Zunge sind alles geruchlich wahrgenommenen Komponenten vorhanden. Weniger intensiv als der Duft erwarten ließ, aber dennoch angenehm lange anhaltend.
Einsatz:
Zirbelkiefer kann in vielen Gins Verwendung finden. Vorwiegend in Gewürzigen und Ätherischen Gins, wenn es in größeren Mengen eingesetzt werden soll. Zum Bereichern der Wacholder Note z.B. in Wacholder betonten Gins ist Zirbelkiefer auch eine gute Wahl.
Galgantwurzel
Duft:
Galgant ist ein Ingwergewächs. Der Duft von Galgantwurzel erinnert an Ingwer, ist aber erdiger und holziger. Zudem hat dieses Galgant Destillat Noten von Sandelholz, Zigarrenkiste und Zimt zu bieten.
Geschmack:
Auf der Zunge sind gerade die erdig holzigen Noten sehr schön zu beobachten. Sandelholz und "Zigarrenkiste" sind rustikale Begleiter der erdigen Ingwer Noten. Da es sich um ein Destillat handelt, bleibt die zu erwartende Schärfe des Galgant aus.
Einsatz:
Galgant ist eine wunderbare Möglichkeit eine gewürzige Note in den Gin zu zaubern. Es gibt keine Gin Spielart zu der Galgant nicht irgendwie passen könnte. Ob leicht dosiert im Hintergrund oder als Dominante im Vordergrund ist Galgant eine gute Wahl.
Pfefferdestillat
Duft:
Der Duft dieses Destillates spiegelt herrlich den von getrockneten Pfeffer Körnern wieder. Man stelle sich vor auf einem Gewürzmarkt beide Hände in die Pfeffer Auslage zu stecken und daran zu riechen. Jedoch wartet man vergeblich auf den Reiz zu niesen. Die Grundlage ist eine Mischung aus grünem, weissen und schwarzem Pfeffer.
Geschmack:
Am Gaumen erwartet einen ein noch intensiverer Eindruck als der in in der Nase. Da es sich um ein Destillat handelt, bleibt die erwartete Schärfe aus. Der Pfeffer kann so ungestört seine würzig ätherisch erdigen Komponenten zeigen, ohne die "Reue" der Schärfe zu vermitteln.
Einsatz:
Gerade in gewürzigen, aber auch in ätherischen oder floralen Gins kann Pfeffer eine schöne Note setzen. Von dezent im Hintergrund bis präsent ganz vorne ist alles möglich, da die Schärfe vom Pfeffer nicht mit ins Destillat übergeht.
Fenchelöl
Duft:
Dieses Destillat entstammt dem ätherischen Öl der Fenchel Samen. In Fenchel ist neben Anethol auch Carvon enthalten. So ist der Duft von Fenchel Öl Destillat eine Mischung aus Anis und Kümmel, wobei die Anis artige Note deutlich dominiert. Im Ganzen ist die Intensität jedoch nicht so stark wie bei einem Anis oder Kümmel Destillat. Neben den erwähnten Komponenten finden sich im Duft noch erdige und krautige Nuancen wieder.
Geschmack:
Auf der Zunge finden sich die Eindrücke der Nase wieder. Zu den erdig, krautigen Akzenten gesellen sich auch grasige Töne. Im Mund scheint auch der Eindruck von Anis und Kümmel zu dem typischen Fenchel Geschmack zu verschmelzen, der auch von den Salat artigen Blättern her bekannt ist.
Einsatz:
Fenchel kann in krautig gewürzigen Spielarten des Gins seine Stärken ausspielen. Von dezent bis dominant ist alles möglich.
Piment
Duft:
Piment wird nicht zu unrecht auch Nelkenpfeffer genannt. Der Duft erinnert wirklich an eine Mischung aus Pfeffer und Nelke. Letzteres ist dem Inhaltsstoff Eugenol geschuldet. Riecht man tiefer in den Komplex hinein, steht dem gewüzig nelkigem Charakter auf Augenhöhe der Duft von schwarzem Pfeffer gegenüber.
Geschmack:
Auf der Zunge spiegelt sich der olfaktorische Eindruck wieder. Auch am Gaumen stehen sich Nelke und schwarzer Pfeffer gleichberechtigt gegenüber. Einzig die erwartete Schärfe bleibt aus. Ein langer unverfälschter Nachhall bleibt.
Einsatz:
In Gewürz betonten Gins ist Piment von Abrundung bis Dominante einsetzbar, wobei gerade bei letzterem zu beachten ist, dass die Nelken Töne nicht zu stark in den Vordergrund treten.
Anis
Duft:
Intensiver Duft nach Anissamen. Dieser Duft erinnert an Lakritze, an Ouzo und an Pernod. Anis hat einen ganz eigenständigen süßlichen Geruch, welcher dem ätherischen Öl "Anethol" zu verdanken ist.
Geschmack:
Auf der Zunge fällt neben dem typischen Anis Geschmack sofort die Süße auf, obwohl in diesem Destillat kein Zucker enthalten ist. Dies liegt daran, dass das Anethol die Süßrezeptoren auf der Zunge anspricht. Zudem gesellt sich eine leicht krautige Note. Der süße Eindruck verbleibt gemeinsam mit den angenehm lakritzigen Anistönen lange auf der Zunge und am Gaumen.
Einsatz:
Anis kann, in kleinen Mengen eingesetzt, sehr schön zum Abrunden der Wacholdernote verwendet werden. In gewürzigen Gins kann es prima Akzente setzen oder sogar die Hauptrolle übernehmen. Wenn Anis nicht als tragende Komponente mitspielen soll, muss es sehr vorsichtig verwendet werden.
Waldmeister
Duft:
Der Duft von Waldmeister ist eng verknüpft mit den Kindheitserinnerungen "grüner Wackelpudding" und "Kleeblatt Bonbons". Auch hier finden sich als erstes diese Assoziationen. Begleitet wird dieser typische Waldmeisterduft durch intensive Vanille Töne und Backaromen.
Geschmack:
Auf der Zunge wird noch intensiver das gezeigt, was die Nase bereits verkündet hat. Zudem gesellt sich eine etwas medizinisch anmutende Note und Blütenaromen. Der Nachhall ist sehr lang und endet mit gewürzigem Charakter.
Einsatz:
Waldmeister kann gut zum Abrunden und Glätten von alkoholischen Spitzen genutzt werden. Auch als Basis für krautige wie gewürzige Gins kann er gut dienen. Waldmeister kann schnell dominant werden und sollte mit Bedacht verwendet werden.
Angelika Wurzel
Duft:
Ein erdiger Duft, der an eine frisch ausgegrabene Mohrrübe (Möhre) erinnert. Zudem gesellt sich eine dezente Sellerie Note mit einem Hauch „Maggie“ und Petersilie. Man könnte den Geruch von Angelika Wurzel (oder auch Engelwurz genannt) durchaus – im positiven Sinne- mit dem eines Bundes Suppengrün vergleichen.
Geschmack:
Geschmacklich spiegelt sich der olfaktorische Eindruck hervorragend wieder- jedoch feiner. Auf der Zunge ist noch etwas von Veilchenwurzel und etwas florales zu finden.
Einsatz:
Angelikawurzel (Destillat) kann dezent zum Abrunden, aber auch als weitere Dominante in einem Gin eingesetzt werden. Es kann einen erdig-vegetablen Geschmack vermittteln, der sehr angenehm ist.
Krauseminze
Duft:
Krauseminze ist der Geschmacksgeber einer großen Kaugummi Marke, die es schon lange gibt. Der amerikanische Name für Krauseminze ist "Spearmint" und so wundert es nicht, dass eben diese Assoziation schnell zur Hand ist. Das Krauseminze Öl Destillat hat neben den bekannten minzigen Noten auch ausgeprägte krautige Töne und weckt Erinnerungen an Kümmel und Dillsamen Destillat.
Geschmack:
Geschmacklich sind die Eindrücke des Duftes vergleichbar. Die frischen Minze Töne vereinen sich mit Nuancen von Kümmel und Bohnenkraut.
Einsatz:
Krause Minze kann in Gin als krautig / frische Note in jeder Intensität eingesetzt werden. Es passt zu fast allen Spielarten des Gins.
Thymian
Duft:
Sehr intensiver Duft nach Thymian, einschließlich der krautigen Facetten. Sehr typisch. Wer gerne mit Thymian kocht, kennt diesen Duft, wenn das frische Kraut zwischen den Fingern gerieben wird. Riecht man tief in diesen Duft hinein, entdeckt man auch erdige Komponenten und Parallelen zu Oregano und Majoran.
Geschmack:
Neben den geruchlichen Wahrnehmungen, die auf der Zunge wieder zu finden sind, kommt am Gaumen auch eine Parallele zur Kausen Minze zum Vorschein. Diese wird allerdings durch die dominanten Komponenten des Thymians schnell wieder in seine Schranken verwiesen.
Einsatz:
In gewürzigen und kräuterigen Gins kann Thymian eine tragende Rolle spielen. Dezent eingesetzt kann Thymian auch in Zitrus und Blüten betonten Gins einen interessanten würzigen Kontrast herstellen. In allen Fällen sollte mit Thymian vorsichtig zu Werke gegangen werden, es sei denn, dass es als Dominante dienen soll.
Majoran
Duft:
Intensiver krautiger Duft nach Majoran. Ätherische Komponenten und Whisky ähnliche Noten von Jod und Torf runden den Eindruck ab. Majoran ist sehr vielschichtig und rustikal und hat olfaktorisch so einiges zu bieten.
Geschmack:
Am Gaumen findet man die Komponenten, welche die Nase angekündigt hat. Zudem gesellt sich auch hier eine Note von Krauser Minze und sogar Nuancen von Eukalyptus. Ein angenehmer, nicht zu langer Nachhall ohne einen Anflug von Bitterkeit oder Adstringenz rundet den geschmacklichen Eindruck ab.
Einsatz:
Majoran kann gut als breite Basis für herbale Gins fungieren. Dezent eingesetzt kann es eine feine Note um den Wacholder setzen. Etwas kräftiger dosiert, kann es eine krautig gewürzige Dominante darstellen.
Hopfen Destillat
Duft:
Hopfen ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hanfgewächse. Das Destillat von Hopfen ist aus den Blüten gewonnen, die besonders aromatisch sind. Es duftet ätherisch harzig und erinnert an Kiefer und Pfeffer und frisch gemähtes Gras.
Geschmack:
Der Geschmack ähnelt den geruchlichen Eindrücke, ist jedoch dezenter und geht mehr in eine grasig heuige Richtung. Die zu erwartenden Bitterstoffe des Hopfens sind im Destillat nicht vorhanden.
Einsatz:
Hopfen kann in vielen Gin Arten eine dezente bis tragende Rolle spielen. Es eignet sich sehr schön die Wacholder Note abzurunden oder als Basis für gewürzige oder leicht florale Gins
Tausendgüldenkraut
Duft:
Ein feiner Duft, der an frisches Heu und schwarzen Tee erinnert. Etwas tiefer findet man florale, Narzissen- artige Noten.
Geschmack:
Geschmacklich findet sich auch hier der geruchliche Eindruck wieder. Die Intensität ist jedoch höher als der Duft erwarten lässt. Der Eindruck des schwarzen Tees ist hier dominanter, im Abgang bleibt die Erinnerung an Heu und Spätsommer.
Einsatz:
Tausendgüldenkraut (Destillat) kann ebenfalls sehr gut zum Abrunden, aber auch als Dominante eingesetzt werden. Mit höherer Dosierung wandelt sich der fein krautige Duft nach „Spätsommerwiese“ in ein „Picknick in der Heuscheune mit Schwarzem Tee und Blumenbukett“... Der Geschmack ist dominanter als der Duft!
Wermuth
Duft:
Wermuth hat eine süße, kräuterige Note, die an eine Mischung aus Fenchel, Anis, Heu und herben Waldhonig erinnert. Bekannt ist dieses Kraut als typischer Geschmacksgeber von Wermutwein á la Martini und Lillet.
Geschmack:
Geschmacklich stellt sich Wermuth als Destillat der Duft Empfindung recht nahe. Ein würzig, krautiger Eindruck mit Erinnerungen an Honig.
Einsatz:
Wermuth (Destillat) bringt im Gin eine krautig, würzig und „süßliche“ Note mit viel Aromenspiel. Auch hier gilt: gering dosiert zum Abrunden, höher Dosiert als Dominante einsetzbar.